Die frühen Jahre: Gesang

Die Sopranistin Jana Bartho wurde in Bautzen – der Stadt an der Spree – in Deutschland geboren. Die Begeisterung für die Musik zog sie schon in jungen Jahren in ihren Bann. Schließlich förderte sie ihr musikalisches Talent im Alter von 18, als sie zum ersten Mal Gesangsstunden nahm. Nur ein Jahr später wurde sie Stipendiatin des Landes Sachsen.

So absolvierte sie ihr Gesangsstudium an der Semperoper Dresden bei Prof. Nelly Ailakowa und wirkte bereits während ihrer Studienzeit im Staatsopernchor mit. Hier arbeitete sie mit namhaften Regisseuren wie Andreas Homoki oder Peter Konwitschny zusammen und wurde von bedeutenden Dirigenten wie Christian Thielemann, Sir Collin Davis oder Fabio Luisi sowie zahlreichen großen Sängern inspiriert. Im Staatsopernchor sang sie ihre ersten Solopartien, beispielsweise den Vogel in „Die lustigen Nibelungen“. Jana Bartho zeigte neben ihrem gesanglichen auch ein großes schauspielerisches Talent, das sie in diversen Hauptrollen wie beispielsweise Bertold Brechts „Kleinbürgerhochzeit“ oder „Fisch zu viert“ auf der Bühne der „Kleinen Szene“ in Dresden unter Beweis stellte.

Nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Studiums führte es sie nach Stuttgart, wo sie als Konzertsolistin tätig war. Sie sang unter anderem Werke von Felix Mendelssohn Bartholdi („Elias“), Charles Gounod („Oratorio de Noel“, Messe op. 4), Johannes Brahms, Richard Strauß, Franz Schubert und Robert Schumann.

 

Schauspiel und Oper

Darüber hinaus verband sie ihr gesangliches Talent mit dem des Schauspielens und entwarf halbszenische Bühnenabende. So interpretierte sie als Hauptakteurin verschiedene Lieder von Kurt Weill/Bertold Brecht und setzte deren Inhalte in einem Stuttgarter Theater ausdrucksstark in Szene. Ein weiterer Höhepunkt dieser Reihe bildete ein Lied-Lyrik-Programm mit Liedern von Friedrich Hollaender, Paul Lincke und George Gershwin, in dem sie die verschiedensten Frauenrollen beeindruckend verkörperte.

2006 nahm Jana Bartho regelmäßig Gesangsstunden bei Prof. Dunja Vejzovic in Stuttgart. Getrieben von der schauspielerischen Leidenschaft in Verbindung mit dem Bedürfnis, die Rollen so authentisch wie möglich zu verkörpern, ließ sie sich von dem in Stuttgart tätigen Theaterregisseur Wilfried Alt ein Jahr lang in der Schauspielkunst ausbilden. Bei Prof. Anna Maria Dur studierte sie in dieser Zeit Gesangspädagogik an der Hochschule für Musik in Mannheim. Das Diplom erlangte sie 2008. Mittlerweile hat sie viel Erfahrung im Unterrichten und ist eine ausgezeichnete Stimmpädagogin.

2010 führte sie ein Engagement nach Österreich an die Grazer Oper, wo sie Mitglied des Opernchores wurde. Jana Barthos Stimme entwickelte sich allmählich zu einem dramatischen, ausdrucksstarken Sopran, der im Opernchor nicht ausreichend gefordert wurde. Das Bedürfnis, ihrem eigenen künstlerischen Ausdruck verleihen zu können, wuchs in ihr zusehends und so zog es sie in die Stadt der Musik – nach Wien.

 

Die Solistin

Jana Bartho ist seit 2012 als Solistin tätig und gibt nicht nur im deutschsprachigen Raum Konzerte, sondern ist auch international tätig. So beeindruckte sie unter anderem in Mexiko das Publikum dreier verschiedener Städte mit ihrem Programm „Deutsche Romantik“. Auch in der Ukraine überzeugte sie mit ihrer Darstellung des Liebestodes der Isolde und Leonora aus „La forza del destino“ unter der musikalischen Leitung ihres Mannes Antonio Lizárraga.  Im selben Jahr konnte sie eine Fachjury im internationalen Gesangswettbewerb für „Russische Romanzen“ in Ljubljana überzeugen und den ersten Platz gewinnen.

2014 übernahm sie die Rolle der Aida (Verdi) in einer gekürzten Kinderopernfassung und gab zahlreiche Vorstellungen vor allem in Deutschland und Wien.

 

Gegenwart: Dramatische Sopranistin

Anfang 2016 gestaltete sie einen Liederabend mit Werken von Manuel Maria Ponce und anderen bedeutenden mexikanischen bzw. lateinamerikanischen Komponisten. Ebenso war sie mit Opernarien wie beispielsweise der Lady Macbeth aus „Macbeth“, Lisa aus „Pique Dame“ oder Elsa aus „Lohengrin“ zu hören.

Ständig nach persönlicher und vor allem stimmlicher Weiterentwicklung strebend, nimmt sie sich die großen Künstler zum Vorbild und besuchte zahlreiche Meisterkurse: 2014 bei Cheryl Studer, 2010 bei Gerd Uecker, 2006 bei Alberto Zedda, 2000 bei Norman Shettler, 1997 bei Prof. Julia Hamari.

Heute reicht ihr breites Gesangsrepertoire von Konzertliedern über Opern- und Operettengesang bis hin zur modernen Unterhaltungsmusik. Da sich ihre Stimme immer stärker zum dramatischen Fach entwickelte, wird sie nun auch verstärkt im Bereich der Oper zu hören sein.

 

Das Multitalent: Dirigentin und Filmdarstellerin

Schließlich entdeckte Jana Bartho durch ihren Mann nun auch die Leidenschaft zum Dirigieren. Mit Auszeichnung absolvierte sie die zweijährige Dirigierausbildung in nur einem Jahr an der Kunstuniversität Graz bei Mag. art. Privatdozent Franz Jochum. Regelmäßig ist sie seither auch als Dirigentin zu erleben.

Auch an ihrer schauspielerischen Karriere arbeitet Jana Bartho zusehends. So ist sie beispielsweise in Kino- und Fernsehfilmen wie „Gruber geht“ oder „Eine Liebe für die Wissenschaft“ zu sehen. Ihre erste Sprechrolle ist in dem aktuellen Film „Kästner und der kleine Dienstag“ zu bestaunen.